Nitrat im Trinkwasser und Darmkrebsrisiko: Eine landesweite bevölkerungsbezogene Kohortenstudie
Eine neue Studie aus Dänemark(1) hat mit 1,7 Millionen Teilnehmern über einen Zeitraum von über 30 Jahren den Zusammenhang von nitrathaltigem Trinkwasser und verschiedenen Darmkrebsarten untersucht. Dänemark hat als eines der wenigen europäischen Länder eine zentrale, online für jedermann zugängliche Stelle zur Erfassung aller Trinkwasseranalysen des Landes. Diese Analysen in Verbindung mit den Daten des dänischen Gesundheitsregisters dienten als Basis für die Studie. Aufgenommen wurden ausschliesslich Teilnehmer, die zur Zeit der Auswertung mindestens 35 Jahre alt waren und mindestens 75 Prozent der Zeit in Gegenden gelebt haben, in denen mindestens einmal jährlich der Nitratgehalt des Trinkwassers untersucht worden war.
Als Ergebnis der Studie konnte ein etwa 20% höheres Darmkrebsrisiko bei Personen festgestellt werden, die mehr als 16,75mg/l Nitrat während des Untersuchungszeitraumes durch ihr Trinkwasser aufgenommen hatten als eine Kontrollgruppe, die weniger als 0,69mg/l Nitrat im Trinkwasser hatte.
Ab etwa 4-9mg/l Nitrat konnte bei allen Darmkrebsarten ein signifikanter Anstieg des Erkrankungsrisikos fest gestellt werden (je höher der Nitratgehalt, desto höher das Erkrankungsrisiko).
Bemerkenswert an dieser Studie ist einerseits die große Anzahl der Teilnehmer und der große zeitliche Rahmen, andererseits aber, und das betonen die Autoren besonders, die relativ niedrigen Nitratwerte, bei denen bereits ein Anstieg des Krebsrisikos beobachtet werden konnte.