Die richtige Trinkmenge
Wieviel Flüssigkeit sollte man denn nun eigentlich täglich zu sich nehmen? Die meisten Menschen trinken zu wenig, aber wieviel ist denn genug?
Zunächst einmal muss man zwischen dem Flüssigkeitsbedarf des Körpers und der Menge an Flüssigkeit, die man durch Getränke zu sich nimmt unterscheiden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat hier für einen durchschnittlichen Erwachsenen einen Gesamtflüssigkeitsbedarf von 2650 ml errechnet(1), der sich aus der Wasserabgabe, die wir durch den Urin und den Stuhl aber auch über die Haut und die Lunge abgeben errechnet.
Diese Menge an Flüssigkeit müssen wir aber nicht allein durch Trinken zu uns nehmen, einen Teil bekommen wir ja auch über die Nahrung und einen weiteren als sogenanntes Oxidationswasser, das beim Abbau von Nahrungsstoffen direkt in den Zellen entsteht(2).
Deshalb geht die DGE von durchschnittlich 1440 ml Wasser aus, das durch Getränke täglich aufgenommen werden muss.
Dieser Wert ist natürlich nur ein grober Richtwert und ist sowohl vom Körpergewicht als auch vom Alter abhängig. So benötigen junge Menschen mehr Wasser als ältere und natürlich schwere mehr als leichtere. Und weil beim Sport stärker geschwitzt wird, ist der Flüssigkeitsbedarf natürlich auch hier höher.
Männer und Frauen unterscheiden sich im Wasserbedarf übrigens nicht (gleiches Alter und Gewicht vorausgesetzt), Ausnahmen sind hier schwangere und stillende Frauen. Weil sie ihr Kind mit der nötigen Flüssigkeit mit versorgen, müssen sie auch mehr Flüssigkeit zu sich nehmen. Während das bei Schwangeren über das zunehmende Gewicht relativ einfach berechnet werden kann, sollte man bei stillenden Frauen etwa 300-400 ml zusätzlichen Wasserbedarf einkalkulieren.
Im Wasserbedarfsrechner, den Sie mit unserer App erwerben können, berücksichtigen wir die Empfehlungen der DGE. Sie können ihr Alter und ihr Gewicht eintragen, Sport treiben oder Stillen und erhalten eine Empfehlung über die tägliche Trinkmenge. Ausserdem können Sie sich in einem frei wählbaren Zeitfenster automatisch erinnern lassen, ein wenig zu trinken. Ein wenig bedeutet in diesem Fall eine Trinkmenge von 200-250 ml
Während der Schwangerschaft und der Stillzeit wird dem Körper der Frau vermehrt Calcium entzogen, um das Kind ausreichend mit diesem Mineralstoff zu versorgen. Da der Körper das den Knochen der Frau entzieht, ist es wichtig hier von Anfang an gegen zusteuern. Informieren Sie sich über den Calciumgehalt Ihres Trinkwassers und ziehen Sie den Rat eines Facharztes hinzu.
Grundsätzlich kann man die tägliche Flüssigkeitszufuhr auch deutlich über die vorhin erwähnte Mindestmenge erhöhen, vorausgesetzt man ist gesund.
Zuviel Flüssigkeit kann schädlich sein
Durch die Flüssigkeitszufuhr wird das Blutvolumen vergrößert, was wiederum dem Herz eine größere Punmpleistung abverlangt. Für gesunde Menschen stellt das bei normalem Trinkverhalten kein Problem dar. Wenn allerdings eine Herzinsuffizienz, also ein Pumpschwäche des Herzens vorliegt, kann es sein, dass das Herz es nicht schafft, das Blut ausreichend durch den Körper zu pumpen und die Flüssigkeit aus den Blutgefäßen ins Gewebe abgelagert wird. Ödeme in den Gliedmaßen oder der Lunge können sich bilden(3).
Eine weitere Risikogruppe sind Personen mit einer Niereninsuffizienz, die oftmals aber nicht nur in Verbindung mit einer Herzinsuffizienz auftreten kann. Wenn die Nieren nur eingeschränkt in der Lage sind verschiedene Mineralstoffe aus dem Blut zu filtern, kann das wiederum negative Auswirkungen auf das Herz haben. Aber auch ohne Herzschwäche kann eine Niereninsuffizienz dazu führen, dass die Nieren überschüssiges Wasser nicht mehr ausscheiden können, was ebenfalls zu Wasserablagerungen im Gewebe führen kann(4).
In solchen Fällen sollte die maximale Trinkwassermenge nach Rücksprache mit einem Arzt festgelegt werden.